Tränen der Erleichterung zum Muttertag / 10.05.2020

Seit Mitte März besteht in unserem Pflegeheim ein absolutes Besuchsverbot. Das ist natürlich sehr verständlich, gehören die Seniorinnen und Senioren doch zu der besonders gefährdeten Personengruppe, um an einer schweren Verlaufsform der Covid-19-Infektion zu erkranken. Trotz vieler genutzter Alternativen – neben der  Videotelefonie kam auch der gute alte Kartengruß zu Ostern zur Anwendung – irgendwann wird das Verlangen, seine engsten Vertrauten zu sehen so groß, dass das seelische Wohlbefinden leidet.


Deshalb hatten wir uns kurzerhand entschlossen, einen Besucherraum einzurichten, der dem Wunsch unserer Bewohner/innen und Angehörigen entspricht, aber auch unsere Sorge vor der Einschleppung des Virus berücksichtigt. So entstand innerhalb weniger Tage die Möglichkeit für ein kontaktloses Treffen und selbst unser Pflegeheim musste dazu gar nicht betreten werden. Leider halfen sämtliche Erklärungen, Lageplan und Fotodokumentation nicht, um dem Gesundheitsamt des Landkreis Spree-Neiße eine Zustimmung zur Nutzung des Raumes zu entlocken und der Raum blieb für  Wochen ungenutzt.


Erst als der Ministerpräsident, Hr. Dr. Woidke am Freitag gegen 17:15 Uhr verkündete, dass ab sofort Besuche in Pflegeeinrichtungen wieder möglich sind, kam Bewegung in die Sache. Für uns war klar: wir haben Konzepte und Möglichkeiten, um die ersten Besucher am Muttertag empfangen zu können und genau das taten wir auch. 9 Töchter und Söhne konnten ein paar persönliche Worte zum Muttertag überbringen und die Mütter sich davon überzeugen, dass ihre „Kinder“ wohlauf sind. Dabei lief auch die ein oder andere Träne der Erleichterung.
Und auch wir waren froh, dass wir so gut vorbereitet waren und alle Auflagen, die mit der neuen Verordnung einhergingen, so schnell umsetzen konnten.

Wir freuen uns sehr, dass die Nutzung unseres Besucherraums (nach telefonischer Terminabstimmung)  nun allen Angehörigen möglich ist.